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Die Rentenlüge
14.07.2009 13:51 Uhr von Benny
Ist es nicht faszinierend, wie lange wir uns schon beim Thema Rente von unseren Politikern veräppeln lassen müssen? Das deutsche Rentenversicherungssystem war immer ein Schneeballsystem – ein Versprechen auf die Zukunft. Generationenvertrag nannte man es damals und heute.
Hier mal ein paar Beispiele (von damals bis heute):
- „Die Rente ist sicher” Als vor über 25 Jahren klar wurde, dass die Bevölkerungsentwicklung die Einlösung des Versprechens unsicher machte, verkündete Norbert Blüm, damals Arbeits- und Sozialminister unter Kanzler Kohl: "Die Rente ist sicher".
- Riester-Rente In den Jahren 2000/2001 wurde eine neue Ära in Sachen Rente eingeläutet. Ab jetzt sollte nicht allein der Staat, sondern auch die Bürger für das Geld im Alter vorsorgen.
- Das Beste zum Schluss: „Die Rente sinkt nicht mehr” Es war einmal vor einigen Wochen, da verkündete die Bundesregierung, dass die Renten in Deutschland nie wieder sinken sollen...
Im Wahlkampf ständig wiederholt, verstanden die Menschen den Satz „Die Rente ist sicher” als Garantie: "Meine persönliche Rentenerwartung ist abgesichert" – und so sollte der Satz auch wohl missverstanden werden.
Später zog sich Blüm auf die Interpretation zurück: Die staatliche Rente als solche ist sicher. Das System als Prinzip funktioniert, verspricht aber keine Vollversorgung. Heute ist klar: Mehr als gut ein Drittel der Altersversorgung in 30 Jahren kann die staatliche Rente nicht mehr leisten.
Zu diesem Zweck wurde von einem gewissen Walter Riester ein neues System erfunden. Nun sollte jeder Angestellte eine Riester-Rente abschließen, die dann vom Staat mit Zuschüssen gefördert wird (Wikipedia).
Was leider nicht bedacht wurde: Wie soll etwas für das Alter zurücklegen, wenn man jeden Monat so gerade noch über die Runden kommt? Ich kenne viele, denen das Geld mit viel Glück bis zum Monatsende reicht.
Es geht aber noch besser: Sobald man Hartz IV (nach einem Jahr Arbeitslosigkeit) bezieht, müssen erst einmal sämtliche Ersparnisse, also auch die Riesterrücklagen aufgebraucht werden, um in den Genuss von staatlicher Hilfe zu kommen.
Das wurde zumindest am 6. Mai 2009 vom Bundeskabinett als sogenannte Renten-Garantie beschlossen (sogar EINSTIMMIG).
Die Gesetzesänderungen sind immer schwammig formuliert und erinnern eher an ein Versprechen das so klingt wie: „Ab heute scheint nur noch die Sonne...”
Damit wollen die Parteien dann bei den Wählern kurz vor der Bundestagswahl noch punkten. Ich hoffe unsere Politiker werden endlich mal eines bessern belehrt.
Kategorie: Politik
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